Der fรผr alle Fernsehzuschauer wohl wichtigste Teil der tรคglichen Nachrichten ist der Wetterbericht. Aber woher haben Sprecher oder Sprecherin ihre Weisheiten, die sie verkรผnden? Nun, vom Wetteramt des Deutschen Wetterdienstes, der als sehr umfangreiche Behรถrde auch in Freiburg eine Dienststelle hat.
Diese Dienststelle befasst sich schwerpunktmรครig mit Medizin-Meteorologischer Forschung, d.h. etwa die Wirkungen des Wetters bzw. Klimas auf den Menschen, ferner Fragen der Lufthygiene (z.B. UV, Pollen, Ozon wird andernorts gemessen) und letztlich auch Dienstleistungen rund um das Wetter (z.B. Auskรผnfte, Planungen, Gutachten, Wetterwarnungen). So gehรถrt zu den Aufgaben der Dienststelle die regelmรครige รberwachung der Luftqualitรคt von Kurorten.
Nach einer allgemeinen Einfรผhrung in die Strukturen und vielfรคltigen Aufgaben des Deutschen Wetterdienstes kรถnnen wir die Arbeitsstellen besichtigen. Es gibt kein Groรlabor, aber viele kleine Arbeitszimmer, die mit modernster Technik ausgerรผstet sind, meist zierliche, hochintegrierte Gerรคtschaften, teils im eigenen Haus entwickelt, die โ wie kรถnnte es anders sein โ ihre Ergebnisse รผber Computerbildschirme ausgeben. Die Mitarbeiter empfangen uns auรerordentlich freundlich und versuchen verstรคndnisvoll die komplexen Zusammenhรคnge auf unser โNiveauโ zu reduzieren. Geduldig versucht man, unsere Fragen mรถglichst zu klรคren. Wir hรถren von Kohlendioxid, Stickoxiden, Ozon, UV, Aerosolen und vielen anderen Chemikalien und deren Zusammenspiel. Wegen der aktuellen Diskussion herrscht bei uns hรถchste Aufmerksamkeit, als uns die Methoden des Auffangens und der Identifizierung von Feinstaubpartikeln erlรคutert wird. Mit Erstaunen hรถren wir, dass der allgegenwรคrtige Feinstaub zum grรถรten Teil ausgerechnet aus dem Abrieb von Fahrzeugreifen besteht! Das war die eindrucksvollste aus der Fรผlle der Informationen. Obwohl schon lรคnger bekannt und verรถffentlicht ist diese Tatsache bisher nicht im รถffentlichen Bewusstsein angekommen. Wir verlassen emotional berรผhrt die Dienststelle, weil hier die Prozesse registriert und erforscht werden, die sich vor unser aller Nasen abspielen und unsere Gesundheit nachhaltig beeinflussen.
Unsere รผbliche Nachsitzung beginnt etwas verspรคtet, weil unsere Fragen kaum ein Ende nehmen wollten und das Lokal einen Kilometer entfernt liegt. Aber die Diskussionen sind deshalb nicht weniger engagiert, zumal unser Besuch ja die Fรผlle von Anregungen dazu mitbringt.
Bilder: Armin Burger, Dusan Minarik, Werner Schicht, Wolfgang Straube, Angelika Weisser