FotoTreff „Erzbischöfliches Ordinariat“

Kaum ein Bauwerk in Freiburgs Herrenstraße verunsichert den vermeintlich stilsicheren Passanten so sehr wie das Gebäude des Erzbischöflichen Ordinariats. Ein Mitarbeiter, Verfasser eines Kunstführers über das Bauwerk, ermöglicht uns Einblicke in das Gebäude, die Ausstattung, die Baugeschichte und die stilistische Einordnung.

Erbaut zwischen 1903 und 1906 zeigt das Gebäude äußerlich den Stil des romanischen Historismus mit Elementen des Jugendstils. Es sollte repräsentative „Residenz“ und Wohnung des Erzbischofs, aber auch das Verwaltungsgebäude des Ordinariats in sich vereinen. Die Mauern bestehen aus Beton-Werkstoffen, die mit Sandsteinplatten verblendet sind, und die eingebaute Haustechnik war damals die modernste, die zu haben war. Inzwischen ist das Gebäude, auch kriegsbedingt, mehrfach umgebaut und erweitert worden.

Man betritt das Treppenhaus und ist überwältigt vom reichverzierten und bunt bemalten Interieur. Das zunehmende Licht und die abnehmende Schwere des Mauerwerks nach oben hin lassen Helligkeit und Klarheit des Himmels erahnen. Entsprechend kommt die Ausmalung von reiner Ornamentik aus vielerlei Kunstrichtungen zu bildlichen Darstellungen der Hauptpersonen des Neuen Testaments, zentral Christus als Herr der Welt mit allen christlichen und weltlichen Symbolen.

Leider kann der Große Sitzungssaal nicht besichtigt werden, dem Vernehmen nach nicht minder ornamental als das Treppenhaus, dafür mit Darstellungen, die sich auf kirchliche Themen und die Geschichte des Erzbistums beziehen.

Abschließend besuchen wir einen Besprechungsraum, bunter ausgemalt als das Gebäude bisher. Es fallen mehrere architektonische Unsymmetrien auf, eine Empore, ein Zierkamin, Darstellungen von Fabelwesen neben zahlreichen Kopien von mittelalterlichen Bildern aus Kirchen der ferneren Regio. Verwunderlich bis heute sollte der Raum ein Diözesanmuseum aufnehmen.

Wir haben ein kunstgeschichtlich bedeutendes Bauwerk besichtigen können, das über 110 Jahre weitgehend im Stile seiner Erbauung erhalten ist und das ca. 200 Mitarbeitern den alltäglichen Arbeitsplatz bietet. Fürwahr ein Unikum.

Ausnahmsweise fand das gewohnte, gemütliche Beisammensein bei Kaffee und Kuchen vor dem Besuch des Ordinariats statt. Eine ungewöhnlich große Zahl von Mitgliedern hat sich im Restaurant Storchen eingefunden und eine gespannte Erwartung für das Bauwerk spüren lassen. Wir wurden nicht enttäuscht.

Text:      Wolfgang Kullmer
Bilder:   Martin Konopka, Dusan Minarik, Monika Schäfer, Wolfgang Straube, Angelika Weisser

 


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