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World Pinhole Day 2014

Mit einer Keksdose fotografieren, und das ohne Objektiv? Gewiss, das geht – man muß nur wissen wie. Und welcher Anlass könnte den fotografischen Spieltrieb besser anspornen als der World Pinhole Day am 27. April? Das wollte sich der Fotoclub nicht entgehen lassen. Wir haben einen Workshop veranstaltet, auf dem es viel zu lernen, zu experimentiern und zu staunen gab.

Zu lernen gab es zunächst in einem Vortrag von Wolfgang Straube, was eine Lochbildkamera ist und wie sie funktioniert. Das Prinzip ist einfach: die Umwelt wird durch ein kleines Loch in einer dunklen Kammer abgebildet, und dort läßt sich dieses Bild mit lichtempfindlichen Medien festhalten. Fotopapier, Film, Polaroid-Material oder auch ein Sensor für die digitale Fotografie – das alles sind geeignete Aufnahmemedien. Um auf diese Weise tatsächlich ein brauchbares Bild zu erzeugen, sollte man allerdings etwas mehr wissen – und darum ging es in diesem Vortrag.

Auch wenn die Pinhole-Fotografie mit einfachsten Mitteln auskommt: moderne Technik kann dafür hilfreich sein. Ewald Vorberg hat dazu die App Pinhole Assist für das iPhone vorgestellt, mit der sich die richtigen Aufnahmedaten und Einstellungen leicht ermitteln lassen.

Wir haben es natürlich nicht bei der Theorie belassen, sondern auch Lochbildkameras gebaut, von denen hier einige abgebildet sind:

Es sind Keksdosenkameras von Anna und Rudi Schuler, eine dem berühmten schwedischen Vorbild ähnelnde Hasselbox – schimmernd wie Edelstahl – von Ulrich Rose, eine Pinhole-Mittelformatkamera für Polaroid von Wolfgang Straube, eine Großbildkamera von Nico Starkostka und einige Loch-Objektive für analoge und digitale Kleinbild- und APS-C-Kameras von Ulla Kulcke, Ulrich Rose und Martin Konopka.

Das Wetter war uns hold, denn der Regen hörte gerade auf, als wir mit diesen Konstruktionen fertig waren. Wir haben also unsere Kameras mit Aufnahmematerial bestückt oder den Sensor mit einem Lochobjektiv versehen und das Umfeld fotografisch erkundet.

Die Resultate sind so unterschiedlich wie die Aufnahmetechnik und die Sichtweise der Fotografen. Dennoch haben alle Aufnahmen eines gemeinsam: sie sind mit ungewöhnlichen Mitteln entstanden, und das sieht man den Bildern auch an.

Mehr Bilder zum diesjährigen Pinhole Day finden sich hier: World Pinhole Day.

Wer sich die Faszination einer so archaischen Fotografie nicht entgehen lassen möchte, sollte sich den nächsten Workshop zu diesem Thema schon vormerken: er wird am World Pinhole Day 2015 stattfinden – der 26. April 2015.

 

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