Die US-amerikanische Künstlerin Carrie Mae Weems, geboren 1953, lädt uns in der Ausstellung The Evidence of Things Not Seen im Kunstmuseum Basel | Gegenwart ein, gemeinsam mit ihr blinde Flecken der (Zeit)geschichte zu erkunden. Seit bald 40 Jahren erforscht sie dominante, historische Erzählungen und zeigt auf, wie diese von Politik, Wissenschaft, Kunst, Massenmedien, Fotografie und Architektur erzeugt und reproduziert werden. Durch bewusstes Aufsuchen von bedeutenden Orten oder durch gezieltes Nachstellen von historischen Gegebenheiten, legt sie die Geschichten von marginalisierten Gruppen frei und trägt uns mit ihrer Kunst auch Erzählungen vor, die es nicht in die Geschichtsbücher geschafft haben. Diese Leerstellen, auf die der Ausstellungstitel anspielt, entstehen durch vorherrschende Machtstrukturen, durch soziale Aufteilungen in Städteplanungen – oder schlicht durch Rassismus.
Letzterer steht in Carrie Mae Weems’ umfangreichen Fotoprojekten, Videos und Installationen im Vordergrund. Allerdings setzt sie der langen Geschichte der Gewalt gegen People of Color die ebenso lange Geschichte des Widerstands entgegen und analysiert beide Seiten messerscharf. 2014 war Carrie Mae Weems die erste aller Schwarzen US-amerikanischen Künstler:innen, der das Guggenheim Museum in New York eine Retrospektive widmete. Weems’ Arbeiten sind in den Vereinigten Staaten längst über die Kunstszene hinaus bekannt. Höchste Zeit, dass ihr kraftvolles, politisches Werk auch in Europa einem grösseren Publikum vorgestellt wird!
„The Evidence of Things Not Seen“ – Carrie Mae Weem
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