Die kirchlichen Gebรคude in der Region waren schon รถfters Ziele unserer FotoTreffs. Weniger zahlreich sind reprรคsentative Herrensitze weltlicher Bewohner. So sind wir sehr dankbar, dass uns der Schlossherr persรถnlich sein Schloss in Ebnet zu zeigen bereit ist.
Das Schloss ist aus einem Vorgรคngerbau 1749 im Barockstil als Sommerresidenz der Freiherren von Sickingen umgestaltet worden. Neben dem Baumeister Johann Jacob Fechter und dem Maler Benedict Gambs hat auch der in Freiburg wohlbekannte Christian Wenzinger seinen bedeutenden Platz. Nach den Wirren der Napoleonzeit geht das Schloss รผber den Badischen Staat in den Besitz der Freiherren von Gayling aus dem Elsass รผber.
Der Schlossherr zeigt uns die feudalen Rรคumlichkeiten im Erdgeschoss und das eindrucksvolle Stiegenhaus, jeweils mit imposanten Deckengemรคlden. Daneben fallen die zahlreichen Portraitgemรคlde auf, die die Wรคnde und die Treppengelรคnder zieren. Der Schlossherr versteht es auf seine launige, bisweilen schelmische Art vorzรผglich, aus den Portraits die Geschichtchen hinter der Geschichte zu entwickeln und die bewegte Vergangenheit und die Bedeutung der ehemaligen Bewohner zu vermitteln. Wir durchqueren die Kรผche und steigen in den dรผsteren Keller hinab, ehemals Standort fรผr die Kรผche und heute fรผr ein imposantes Brenngerรคt fรผr Schnรคpse.
Vom Erdgeschoss aus kommen wir in den Anbau der โSickingen-Kapelleโ, die erst kรผrzlich grรผndlich renoviert worden ist. Ungebunden an Religionen und Konfessionen kann sie als wรผrdiger Ort fรผr jedwede Andachten, Lesungen oder Konzerte dienen.
Abschlieรend besuchen wir den Schlosspark, um die โvom Vorbeifahrenโ wohlbekannte groรartige Gartenfront aus anderer Perspektive zu sehen. Gleichzeitig bewundern wir am angestammten Platz die von Wenzinger geschaffenen Gartenfiguren โVier Jahreszeitenโ, wenigstens als Kopien.
Wir hatten bei unserer Nachsitzung eine selten so heitere und ergiebige Gesprรคchsrunde, in der zu spรผren war, dass das Gaylingsche Schloss und seine Eigentรผmerfamilie in nachhaltiger Erinnerung bleiben werden.