Stefan Scheurer

Mein Name ist Stefan Scheurer, geboren 1966 in Eppstein im Taunus und aufgewachsen in Niedernhausen, nahe Wiesbaden und Frankfurt. Nach meinem Studium zog es mich nach Baden-Wรผrttemberg, wo ich heute im Dreilรคndereck lebe und arbeite. Seit 2020 widme ich mich intensiver der Fotografie, ausgestattet mit meinem Smartphone und einer Systemkamera von Fuji.

Ich habe keinen speziellen fotografischen Schwerpunkt. Portrรคtfotografie, Natur- und Landschaftsaufnahmen, Street- und Architekturfotografie โ€“ all das fasziniert mich gleichermaรŸen. Zudem experimentiere ich mit speziellen Techniken wie Intentional Camera Movement (ICM) und Mehrfachbelichtungen, um meinen Fotos neben fotografischer Prรคzision auch einen malerischen oder kรผnstlerischen Charakter zu verleihen. Bei mir gehen Fotografietechniken und Themen Hand in Hand โ€“ sie sind nahezu untrennbar miteinander verbunden. Jede Technik flieรŸt unmittelbar in ein Thema ein, und mit groรŸer Leidenschaft bearbeite ich beide gleichermaรŸen, weshalb ich sie als Passionen bezeichne.

Dabei lasse ich mich von meinem Motto „In Imago levitas“ leiten โ€“ in der Vorstellung liegt die Leichtigkeit. Natรผrlich ist Fotografie kein einfaches Handwerk und erfordert Erfahrung sowie Wissen, um schรถne Bilder zu erschaffen. Doch fรผr mich beginnt der Prozess eines gelungenen Fotos immer in der Vorstellungskraft โ€“ dort, wo Realitรคt und Kreativitรคt in Leichtigkeit miteinander „tanzen“. Diese Leichtigkeit in der Vorstellung lรคsst mich neue Ansรคtze finden, spielerisch experimentieren und meine Arbeit voller Freude weiterentwickeln. Aber auch interessiert es mich weniger, neue Dinge zu fotografieren โ€“ vielmehr reizt es mich, bekannte Dinge neu zu sehen und zu fotografieren, um darin stets neue Perspektiven und Mรถglichkeiten zu entdecken.

Neben dem Fotografieren begeistert mich auch die Analyse von Fotos und Gemรคlden, um deren tiefere Aussage und Bedeutung herauszuarbeiten.

Auf dieser Seite des Fotoclubs Dreisamtal prรคsentiere ich nun meine fotografischen Experimente, Erlebnisse und Entdeckungen. Begleitet mich auf meiner Reise durch die faszinierende Welt der Fotografie und lasst euch inspirieren …

Letzte ร„nderung siehe Impuls: „Haltung bewahren“ …


… von meinen Sessions.


Impuls: Haltung bewahren! – Update 06.10.2025

Die nachfolgende Skizze macht fรผr mich deutlich, wie sich die Reichhaltigkeit der Fotografie noch einmal erweitern lรคsst. Bislang habe ich diese Vielfalt neben der Bildgestaltung vor allem in drei Bereichen gesehen:

  • in den fotografischen Techniken und Stilen โ€“ etwa ICM, Langzeit- und Mehrfachbelichtung, High-Speed, Alignment oder Bracketing,
  • in der Kameraausrรผstung โ€“ vom Smartphone รผber die Systemkamera bis hin zu den verschiedensten Objektiven,
  • und im Genre โ€“ sei es Natur, Architektur, Street oder Portrait, jedes mit seiner eigenen Bildsprache.

All das hat bisher mein Spektrum bestimmt. Doch nun kommt eine weitere Ebene hinzu: die typische Fotografierhaltung โ€“ ob Overhead, Eye Level, Waist Level oder Low Angle. Jede Haltung verรคndert den Blick auf das Motiv und verleiht dem Bild eine neue Wirkung – oder was meint ihr dazu?

Man kรถnnte es fast wie eine kleine Formel ausdrรผcken („x“ bedeutet „kombiniert“):
Bildvariation = Genre ร— Ausrรผstung ร— Fotografierstil ร— Haltung des Fotografen

Die Haltungen scheint mir also ein gleichwertiger Baustein zu sein, der die Reichhaltigkeit der Fotografie erweitert und noch mehr Mรถglichkeiten erรถffnet, bewusst Bilder unterschiedlich zu gestalten.

Ausflug in die Tierfotografie – Taubenschwรคnzchen

Fotografie von Taubenschwรคnzchen in Kroatien und Frankreich

Aufsatz: Immersivitรคt als semantischer Faktor – Update 15.08.2025

Immersivitรคt in Bildern bezeichnet das Gefรผhl, als Betrachter nicht nur auf eine Szene zu schauen, sondern sich mitten in ihr zu befinden โ€“ umgeben von Raum, Bewegung und Atmosphรคre, sodass die Grenze zwischen Beobachten und Teilhaben verschwimmt.

In der Betrachtung von Immersivitรคt lassen sich zwei grundsรคtzliche Ebenen unterscheiden: die perzeptiven und die semantischen Faktoren. Perzeptive Faktoren beschreiben, wie wir Immersivitรคt sinnlich erleben. Dazu zรคhlen etwa die Auflรถsung perspektivischer Ordnung zugunsten einer bloรŸen Tiefenbedingung, das Erleben von Nรคhe, ร„hnlichkeiten, Parallelitรคt oder Synchronizitรคt im Sinn der Gestalttheorie sowie stoffliche Eigenschaften wie Schwebteilchen, Lichtstreuung, die den Raum atmosphรคrisch aufladen (S. Artikel zuvor).

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Die semantische Analyse der Immersivitรคt hingegen fragt nach der Bedeutungsebene der Bildelemente und nach der Wechselwirkung: Was reprรคsentieren die Elemente im Bild und welche Rolle nehmen sie im Gesamtzustand ein? Hier tritt die Wechselwirkung in den Vordergrund โ€“ das dynamische Verhรคltnis zwischen den Eigenschaften der Handlungstrรคger/Bildobjekte und dem Zustand des Raumes. Immersivitรคt entsteht, wenn Eigenschaften und Zustand sich angleichen, sich gegenseitig prรคgen und zu einer gemeinsamen Bedeutungsstruktur verschmelzen.

In diesem Prozess entsteht eine gewรผnschte Anonymitรคt zugunsten der Immersivitรคt.: Einzelne Elemente โ€“ seien es Personen oder Objekte โ€“ verlieren ihre individuelle Erkennbarkeit, werden neutralisiert und treten in ihrer Rolle als Hauptmerkmal zurรผck. Sie wirken nicht mehr als autonome Handlungstrรคger, sondern als gleichberechtigte Bestandteile eines atmosphรคrischen Ganzen. Der Betrachter folgt nicht mehr primรคr einer Handlung, sondern wird Teil eines Zustands, in dem die Unterscheidung zwischen Figur und Grund zunehmend aufgehoben ist.

>>> Siehe auch (-bitte vorher lesen):

  • Gestaltungselemente im รœbergang von perspektivischer Ordnung zur Immersion
  • Fรผnf Arten von Immersion โ€“ ein Ansatz zur Wahrnehmung in der Fotografie
  • Frรคulein Smillas Gespรผr fรผr Schnee und die Gestalttheorie

Tool: Darktable – Update 12.08.2025

Wer sich ernsthaft mit Fotografie beschรคftigt, landet frรผher oder spรคter bei der Frage: Mit welcher Software bearbeite ich meine Bilder? Fรผr mich war die Antwort klar โ€“ Darktable. Nicht, weil es das einfachste Programm ist, sondern weil es mir als Open-Source-Tool alle Freiheiten gibt, meine Fotos so zu gestalten, wie ich es will โ€“ ohne Abo, ohne Einschrรคnkungen, mit voller Kontrolle. Darktable gilt bei manchen als komplex und kompliziert โ€“ so hรถrt man es in YouTube-Kanรคlen oder von Bekannten, die es mit anderen Programmen vergleichen.

Komplex ist, wenn man vor lauter Bรคumen den Wald nicht mehr sieht. Kompliziert ist, wenn diese Bรคume auch noch sehr hoch sind und die Baumkronen schwer zu erreichen. Vor etwa anderthalb Jahren habe ich selbst noch mit einer Handy-App gearbeitet โ€“ Snapseed. Ich verband meine Kamera mit dem Smartphone, รผbertrug die Bilder und bearbeitete sie direkt auf dem kleinen Bildschirm: ein bisschen zuschneiden, Kontrast anpassen, Farbsรคttigung โ€“ die Basics eben. Mit dem Eintritt in den Fotoclub merkte ich schnell: Hier reden alle von Photoshop, Lightroom und Co. Das konnte ich nicht einfach so stehen lassen und begab mich auf die Suche nach einer ernstzunehmenden Bildbearbeitungssoftware. Weil ich ein Herz fรผr Open-Source-Software habe โ€“ ich arbeite z. B. auch mit QGIS und Thunderbird โ€“ landete ich schnell bei Darktable. Schon der Name hatte mich irgendwie getriggert. Also habe ich mich eingearbeitet โ€“ und ja: Darktable ist tatsรคchlich komplex und auch ein Stรผck weit kompliziert. Aber ist Bildbearbeitung nicht generell beides? Darktable begegnet allerdings dieser Komplexitรคt auf eine sehr durchdachte Weise:

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  • Klar strukturierte Arbeitsbereiche: Leuchttisch und Dunkelkammer. Das sorgt fรผr Orientierung.
  • Befehlszeile als Power-Tool โ€“ Wer lieber direkt den Namen eines Befehls eintippt (z. B. โ€žZuschneidenโ€œ oder โ€žFarbbalance RGBโ€œ), spart sich das lange Suchen in Menรผs. Gleichzeitig prรคgt sich das Vokabular ein, und man bekommt ein gutes Gefรผhl fรผr die Werkzeuge.
  • Individuell anpassbare Oberflรคche โ€“ durch eigene Workflows lassen sich die wichtigsten Module zu einer persรถnlichen Arbeitsumgebung zusammenstellen. Das hilft beim Lernen und beschleunigt die Arbeit.
  • Voreinstellungen fรผr Module โ€“ optimierte Parameter lassen sich speichern und bei รคhnlichen Bilderserien sofort wieder anwenden.
  • Non-destruktives Arbeiten โ€“ das Original bleibt immer erhalten.
  • Bildvarianten ohne zusรคtzliches Datenvolumen โ€“ gerade auf schwรคcheren Rechnern ein echter Pluspunkt.

BASISBEFEHLE FรœR DEN EINSTIEG IN DARKTABLE:

  • Geometrische Befehle: Zuschneiden, Drehen, Ausrichten
  • Grundlegende Bildanpassungen: Belichtung, WeiรŸabgleich
  • Farb- und Kontrastwerkzeuge: Farbbalance RGB (umfassendes Werkzeug fรผr Farbtemperatur, Tรถnung, Sรคttigung und Kontrast), Farbkurve RGB (feine Anpassung von Helligkeit und Kontrast), Farbkorrektur
  • Weitere nรผtzliche Werkzeuge: Entrauschen, Retusche

Mein Tipp zum Schluss:
Die Bearbeitung von JPEG-Dateien ist oft deutlich einfacher, da euer Smartphone oder die Kamera, dass meiste bereits erledigt hat und man meist nur geometrische Befehle wie Zuschneiden, Drehen oder Ausrichten benรถtigt. Die Bearbeitung von RAW-Dateien hingegen erfordert mehr Einarbeitung โ€“ und genau hier spielt Darktable seine Stรคrken aus.

Aufsatz: Frรคulein Smillas Gespรผr fรผr Schnee und die Gestalttheorie – Update 25.07.2025

Zugegeben โ€“ der Titel dieses Aufsatzes wirkt auf den ersten Blick etwas ungewรถhnlich. Doch er bringt etwas zum Ausdruck, das sich in meiner fotografischen Arbeit in letzter Zeit immer deutlicher herauskristallisiert hat: Ich versuche zunehmend ein Gespรผr fรผr die Struktur von Immersivitรคt zu entwickeln โ€“ so wie in dem gleichnamigen Roman Frรคulein Smilla eine besondere Sensibilitรคt fรผr feine Strukturen im Schnee zugeschrieben wird. Es geht nicht um Wissen im klassischen Sinne, sondern um eine Form der Wahrnehmung, die zwischen Intuition und Analyse pendelt.

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In zwei bereits verรถffentlichten Aufsรคtzen habe ich versucht, verschiedene Bedingungen herauszuarbeiten, unter denen ein Bild immersiv wird โ€“ also ein Bild, das nicht nur betrachtet, sondern betreten und erlebt werden kann; ein Bild, in das ich hineingezogen werde. Diese Bedingungen habe ich im Folgenden noch einmal skizziert, da sie in meinen รœberlegungen starke Verbindungen zur Gestalttheorie haben. Ich gehe auch kurz auf die Gesetze der Gestalttheorie ein und versuche danach, beide Ansรคtze in einen gemeinsamen Rahmen zu stellen. Dabei fiel mir auf, dass es zwischen den Bedingungen immersiver Bildwirkung und den Gesetzen der Gestalttheorie Parallelen gibt: Beide Systeme beschreiben Wahrnehmungsmuster, die aus einzelnen Elementen einen sinnhaften Zusammenhang erzeugen. Diese Nรคhe war fรผr mich Anlass genug, beide Ansรคtze nicht isoliert zu betrachten, sondern auf ihre mรถgliche wechselseitige Ergรคnzung hin zu untersuchen.

Immersivitรคt โ€“ fรผnf zentrale Bedingungen

  • Eintrittskarten: Bildgestalterische Zugรคnge
    Immersion wird zunรคchst oft durch klare gestalterische Mittel ermรถglicht: etwa durch fรผhrende Linien oder die Drittelregel, die dem Blick eine Richtung geben und ihn ins Bild โ€žhineinziehenโ€œ. Diese Elemente wirken wie visuelle Tรผren โ€“ sie machen das Bild betretbar.
  • Geometriebedingung: Die Unlesbarkeit des Raums
    Immersivitรคt entsteht besonders dort, wo der Raum nicht konstruktiv erfassbar ist. Perspektivische Klarheit erzeugt Ordnung โ€“ aber zu viel Ordnung verhindert das Eintauchen. Es bleibt eine Tiefenbedingung, keine Geometrie.
  • Erkenntnisbasierte Immersion
    Wenn ich im Bild eine Handlung sehe, die mir bekannt ist โ€“ z.โ€ฏB. wenn andere etwas tun, was ich selbst auch tue โ€“, entsteht eine geteilte Wirklichkeit. Auch das kann ein Moment immersiver Verbindung sein.
  • Synchronisierung und Handlungsparallelitรคt
    Eine besonders starke Form der Immersion tritt ein, wenn ich mich als Fotograf in Bewegung, Richtung oder Geste an das Geschehen angleiche โ€“ wie bei der pantomimischen Verfolgung eines Motivs. Die Kamera wird zum Kรถrper.
  • Das Medium wird stofflich
    Immersion entsteht auch, wenn das Medium selbst โ€“ Luft und Wasser โ€“ nicht mehr neutral und durchsichtig bleibt, sondern durch Partikel und Licht fast kรถrperlich erfahrbar und stofflich wird.

Die Gesetze der Gestalttheorie

Die Gestalttheorie beschรคftigt sich mit der Frage, wie wir Wahrnehmung organisieren. Statt einzelne Reize isoliert zu verarbeiten, erkennt unsere Wahrnehmung zunรคchst das Muster als Einheit und erst in zweiter Linie die Komponenten โ€“ wir sehen zuvorderst Gestalten, nicht Details.

Zentrale Gestaltgesetze sind:

  • Gesetz der Nรคhe (Verklumpung) โ€“ Was nahe beieinander liegt, wird als zusammengehรถrig wahrgenommen.
  • Gesetz der ร„hnlichkeit (Verwandschaft) โ€“ ร„hnliche Formen oder Farben werden gruppiert.
  • Gesetz der guten Fortsetzung (Pfadfinder) โ€“ Linien oder Bewegungen, die logisch weitergehen, wirken verbunden.
  • Gesetz der gemeinsamen Bewegung (Schwarm) โ€“ Dinge, die sich gleich bewegen, erscheinen als Einheit.
  • Gesetz der Geschlossenheit (Komplettierung) โ€“ Unvollstรคndige Formen werden als geschlossen ergรคnzt.
  • Figur-Grund-Prinzip (Visueller Auftrieb) โ€“ Das Auge trennt Vordergrund und Hintergrund automatisch.

Gerade diese Gesetze zeigen eine besondere Nรคhe zur Immersivitรคt, denn sie beschreiben Beziehungsmuster, in die wir als Wahrnehmende eintauchen kรถnnen. Wenn ich zum Beispiel eine Gruppe รคhnlicher Elemente erkenne (Gesetz der ร„hnlichkeit), dann bin ich mรถglicherweise Teil einer Ordnung, die diese ร„hnlichkeit stiftet. Oder wenn sich mehrere Elemente synchron bewegen (Gesetz der gemeinsamen Bewegung), entsteht eine dynamische Einheit, in die ich mich โ€“ etwa als Fotograf โ€“ mit einklinken kann. Die Gestaltgesetze beschreiben damit nicht nur das, was gesehen wird, sondern auch, wie ich mich in dieses Muster einfรผgen, mich darin aufhalten oder mitbewegen kann. Genau darin liegt ihr immersives Potenzial. Selbst das Figur-Grund-Prinzip hat ein immersives Potenzial, wenn Figur und Grund sich angleichen bzw. sich kaum von einander abheben.

Mรถglichkeit 1: Gestaltgesetze als Detektoren fรผr Immersivitรคt

Was mich nun interessiert: Kรถnnen die Gestaltgesetze als โ€žSensorenโ€œ verwendet werden, die mir anzeigen, wo ein immersiver Raum entsteht โ€“ wo also das jeweilige Gestaltgesetz selbst zum erfahrbaren Raum wird? Typischerweise geschieht das so, dass ich etwa von auรŸen eine Parallelitรคt erkenne oder eine rhythmische Bewegung โ€“ dann wirkt das wie ein visueller Hinweis, ein Indikator, der mir signalisiert: โ€žHier findet Immersivitรคt statt โ€“ betritt, erlebe und fotografiere diesen Raum.โ€œ Ich verlagere mich aktiv in einen Raum, den die Gestaltgesetze mir signalisieren.

Mรถglichkeit 2: Die Intuition als immersiver Moment

Noch interessanter wird es, wenn ich mich bereits unbewusst in der Immersivitรคt befinde und nur einen Verdacht fรผr das Vorliegen eines oder mehrerer Gestaltgesetze empfinde: eine mรถgliche ร„hnlichkeit, eine angedeutete Fortsetzung, eine leichte Bewegung. In diesem Moment analysiere ich nicht mehr โ€“ ich befinde mich innerhalb einer Ordnung und resoniere mit meiner Umgebung; Fรผr mich ein hoch immersiver Zustand! Hier wird der Vergleich mit Frรคulein Smilla bedeutsam: Sie erkennt nicht bloรŸ Schneespuren โ€“ sie fรผhlt sie, liest sie mit einer Art innerem Sinn. Nicht rational, sondern ganzheitlich.

Fazit

Die Gesetze der Gestalttheorie sind Regeln und Signale, die einen โ€žDual Useโ€œ-Charakter aufweisen: Entweder in ihrer analytischen Form als „Detektoren“ der – oder in ihrer intuitiven Form als Verkรถrperung von Immersivitรคt. Hier wachsen am Ende auf eine ganz besondere Weise Analyse und Intuition zu einem gemeinsamen Zugang zur Bildwirklichkeit zusammen.

>>> Hinweis: Synthese folgt noch!

>>> Siehe auch die Artikel zu:

  • Fรผnf Arten von Immersion
  • Gestaltungselemente im รœbergang von perspektivischer Ordnung zur Immersion

Passion Mond

Der Mond hat mich schon immer in seinen Bann gezogen. Seit ich eine Kamera besitze und รผber ein 400โ€ฏmm-Objektiv mit Extender verfรผge, nutze ich jede Gelegenheit, ihn in seiner vollen Pracht festzuhalten. Es ist fรผr mich jedes Mal ein kleines Abenteuer, nach der perfekten Schรคrfe und den besten atmosphรคrischen Bedingungen zu suchen โ€“ immer in der Hoffnung, noch das letzte Quรคntchen an Klarheit herauszuholen.

Besonders spannend wird es, wenn ich den Mond in Beziehung zu anderen Motiven setzen kann: etwa, wenn er sich hinter einem Riesenrad befindet, in einem Baukran auftaucht oder knapp รผber dem Horizont schwebt. Solche Kombinationen schaffen fรผr mich eine besondere Bildsprache, die ich immer wieder neu entdecke.

Die Galerie wรคchst kontinuierlich โ€“ ich freue mich, hier nach und nach weitere Mondbilder zeigen zu kรถnnen.

Das Rollenspiel โ€žDer arme Galeristโ€œ โ€“ eine alternative Form der Bildkritik

Wie kรถnnen wir รผber Fotos sprechen, ohne den Menschen dahinter bloรŸzustellen? Wie schaffen wir eine Bildkritik, die gleichzeitig spielerisch, respektvoll und lehrreich ist? Gerade in meiner Anfangszeit im Fotoclub habe ich mir diese Fragen oft gestellt.
Der Wunsch nach einem konstruktiven, kreativen und wertschรคtzenden Umgang mit Bildern hat mich dazu inspiriert, ein eigenes Format zu entwickeln: das Rollenspiel โ€žDer arme Galeristโ€œ.

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Worum geht es? โ€žDer arme Galeristโ€œ ist ein interaktives Rollenspiel, das klassische Bildbesprechungen in einen neuen, spielerischen Rahmen stellt. Das Ziel ist es, den Fokus weg von der direkten Bewertung des Kรผnstlers zu lenken โ€“ hin zur erzรคhlerischen Auseinandersetzung mit dem Bild durch die Betrachter bzw. Galeristen.

Statt klassischer Kritik formulieren die Bildbesprecher (die Galeristen) Geschichten, Deutungen und Ideen, um das Bild fรผr sich zu gewinnen. So entsteht ein Perspektivwechsel: Der Kรผnstler hรถrt zu, ist aber nicht im Mittelpunkt mรถglicher Kritik.
Stattdessen รผbernehmen die Bildbesprecher mehr Verantwortung, indem sie das Bild durch ihre erzรคhlerische Auseinandersetzung selbst bewerten โ€“ und sich so der Kritik des Kรผnstlers stellen.

Vorteile des Spiels:

  • Weiterdenken von Bildideen: Entwicklungsmรถglichkeiten werden im Serienkonzept aufgegriffen
  • Schutz des Kรผnstlers: Kein Rechtfertigungsdruck, keine direkte Konfrontation
  • Kreative Auseinandersetzung: Bildkritik erfolgt in erzรคhlerischer, positiver Form
  • Fรถrderung fotografischer Kompetenz: Kriterien wie Komposition, Licht oder Farbe werden aktiv angewendet
  • Stรคrkung der Bildsprache: Spielerisch lernen, รผber Bilder zu sprechen

Wie lรคuft so ein Abend ab?

Ein Mitglied โ€“ heute in der Rolle des Kรผnstlers โ€“ reicht ein Bild zur Besprechung ein. Ohne Einleitung, ohne Kommentar, ohne Verteidigung. Das Bild steht ganz fรผr sich.

Dann beginnt das Spiel. Fรผnf Teilnehmer รผbernehmen die Rolle der Galeristen. Sie alle haben ein Ziel: Sie mรผssen dringend eine Ausstellung organisieren โ€“ denn nur so lรคsst sich endlich wieder Geld verdienen. Und genau dieses eine Bild soll der Auftakt ihrer nรคchsten Erfolgsreihe werden.

Einer nach dem anderen beginnt, fรผr das Bild zu werben. Nicht wahllos oder beliebig, sondern mit einer kurzen, frei erfundenen Geschichte, die deutlich macht, was sie in dem Bild erkennen, was es auslรถst und wie es sich in eine Ausstellung einfรผgen lieรŸe.
Fotografische Kriterien wie Bildaufbau, Licht, Farbe oder Motividee flieรŸen dabei fast beilรคufig in die Erzรคhlung ein โ€“ verpackt in eine persรถnliche Deutung.

Ziel ist es, den Kรผnstler zu รผberzeugen. Am Ende entscheidet er, welchem Galeristen er das Bild symbolisch โ€žverkauftโ€œ, also wessen Geschichte ihn am meisten berรผhrt oder รผberzeugt hat.

Doch das Spiel ist damit noch nicht vorbei. Die รผbrigen Galeristen entwickeln nun auf Grundlage des Bildes ein Konzept fรผr eine mรถgliche Bilderserie โ€“ mit dem Ziel, das Potenzial des Ausgangsbilds weiterzudenken und gleichzeitig Verbesserungsvorschlรคge einflieรŸen zu lassen. Der Galerist, der das Bild erhalten hat, wรคhlt abschlieรŸend das รผberzeugendste Serienkonzept aus.

Die Rollen im Spiel

  • Kรผnstler
    Reicht das Bild ein. Gibt keine Einfรผhrung. Wรคhlt spรคter die รผberzeugendste Geschichte (symbolischer Bildverkauf) und das beste Serienkonzept.
  • Galeristen (5 Personen)
    Erzรคhlen je eine kurze Geschichte, in der sie das Bild interpretieren und bewerben. Danach entwickeln sie โ€“ bis auf den Kรคufer โ€“ Serienkonzepte zur Weiterentwicklung.

Der Ablauf in 6 Schritten

  1. Bildprรคsentation
    Der Kรผnstler zeigt ein Bild โ€“ ohne Worte. Es spricht fรผr sich selbst.
  2. Galeristen erzรคhlen Geschichten
    Jeder Galerist versucht mit einer kurzen Geschichte, das Bild โ€žzu kaufenโ€œ โ€“ auf Grundlage fotografischer Deutung.
  3. Symbolischer Bildverkauf
    Der Kรผnstler entscheidet, wessen Geschichte ihn am meisten รผberzeugt, und โ€žverkauftโ€œ dem Galeristen symbolisch das Bild.
  4. Serienkonzepte
    Die รผbrigen Galeristen entwerfen je ein Konzept fรผr eine mรถgliche Bildserie, inklusive Verbesserungsvorschlรคgen.
  5. Auswahl des besten Konzepts
    Der Galerist, der das Bild erhalten hat, wรคhlt das รผberzeugendste Serienkonzept aus.
  6. Abschluss
    Die gesammelten Ideen dienen dem Kรผnstler als Anregung zur fotografischen Weiterentwicklung.

Tool: ObjektgrรถรŸe und Schรคrfentiefe – Update 08.07.2025

Die folgenden Diagramme dienen dazu, Objekte unterschiedlicher Tiefenausdehnung โ€“ etwa Blรผten, Insekten oder Pflanzen โ€“ in Abhรคngigkeit von Fokusabstand und Blendenzahl gezielt innerhalb der Schรคrfentiefe zu erfassen. Ziel ist es, mit dem 27โ€ฏmm APS-C-Objektiv (Zerstreuungskreis 0,016โ€ฏmm) eine verlรคssliche fotografische Schรคrfe fรผr Motive in bestimmten GrรถรŸenklassen zu erreichen โ€“ beispielsweise 5โ€ฏcm, 10โ€ฏcm, 50โ€ฏcm oder 100โ€ฏcm.

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Die X-Achse zeigt den Fokusabstand in Metern, die Y-Achse die dafรผr erforderliche Blendenzahl. Jede Kurve entspricht einer konstanten Schรคrfentiefe. So lรคsst sich beispielsweise ablesen, mit welcher Blende man arbeiten muss, um ein Objekt mit 10โ€ฏcm Tiefe bei 0,7โ€ฏm Fokusabstand vollstรคndig scharf abzubilden.

Umgekehrt lรคsst sich auch bestimmen, welchen Fokusabstand man einnehmen sollte, wenn aufgrund der Lichtverhรคltnisse nur eine bestimmte Blendenzahl zur Verfรผgung steht โ€“ z.โ€ฏB. f/5.6. Auf diese Weise kann man seine Bildgestaltung flexibel an die gegebenen technischen Einschrรคnkungen anpassen, ohne die gewรผnschte Schรคrfentiefe zu verlieren.

Wichtig: Die Diagramme basieren auf den optischen Gesetzen klassischer Fern- oder Standardobjektive. Sie gelten daher nicht fรผr Makroobjektive im Nahbereich. Bei sehr kurzen Fokusdistanzen (typisch unter 0,3โ€ฏm) verรคndern sich die Strahlengรคnge und Abbildungsgesetze, sodass andere Berechnungen notwendig werden.

Die Diagramme sind deshalb vorrangig fรผr die Nah- und Standarddistanz im Bereich dokumentarischer Naturfotografie, kleiner Motive und Detailstudien gedacht โ€“ jedoch nicht fรผr den maรŸstabgetreuen Makrobereich.

Zusammengefasst: Die hier verwendeten Formeln gelten fรผr klassische (nicht-makroskopische) Objektive. Sie basieren auf geometrischer Optik (Linsengleichung und Strahlensatz). Der CoC (Circle of Confusion) ist ein willkรผrlich gewรคhlter Grenzwert fรผr akzeptierte Unschรคrfe; bei Vollformat mit 0,030mm mit Cropfaktor 1,5 = ca. 0,016mm fรผr APSC.

Alle Diagramme wurden in Excel erstellt und kรถnnen angepasst werden. Bitte testen und Vorschlรคge an (st.scheurer@gmail.com). Ich werde die Diagramme noch fรผr andere Objektive aufbereiten! APSC (27, 50, 75, 100, 200 mm) gibt es schon!

DOF dof1000mm-apsc27mm

Bild 4 von 4

DOF = Deep of Field = Schรคrfentiefe ObjektgrรถรŸe: 1.000mm COC = 0,016mm

Ausflug in die Tierfotografie – Schmetterlinge

Bisher war Tierfotografie nie wirklich mein Thema. Ich habe mich fotografisch eher mit ICM, Architektur, Landschaften oder Mehrfachbelichtungen beschรคftigt. Doch wรคhrend eines Urlaubs in Kroatien ergab sich spontan die Gelegenheit, Schmetterlinge zu fotografieren. Ohne spezielles Equipment โ€“ aber mit viel SpaรŸ sind Bilder entstanden, die mich selbst รผberrascht haben โ€“ und vielleicht den Anfang einer neuen fotografischen Richtung markieren.

Aufsatz: Fรผnf Arten von Immersion โ€“ ein Ansatz zur Wahrnehmung in der Fotografie – Update 02.07.2025

Immersion beschreibt nicht nur, dass ich โ€ždrinโ€œ bin, sondern wie ich eingebunden bin โ€“ und auf welcher Ebene mein Kรถrper, mein Bewusstsein oder mein Handeln mit einem Raum oder Objekt in Beziehung tritt. Ausgehend von der klassischen rรคumlichen Positionierung (innerhalb, auรŸerhalb, oberhalb, unterhalb) lรคsst sich Immersion nicht mehr allein geometrisch denken. Sie muss um weitere Kategorien erweitert werden, die der realen Wahrnehmung und Bewegung im Raum besser gerecht werden.

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Ich unterscheide daher fรผnf Formen der Immersion: geometrisch, erkenntnisbezogen, richtungsbezogen, atmosphรคrisch und zeitbezogen.

1. Immersion durch Geometrie โ€“ Ich bin innerhalb

Diese Form von Immersion entsteht durch eine kรถrperlich erfahrbare UmschlieรŸung: Ich befinde mich innerhalb eines Raums, dessen Wรคnde, Decken oder Grenzen mich einhรผllen โ€“ nicht im Sinne einer sichtbar konstruierten Ordnung, sondern als spรผrbare Prรคsenz.

Fรผr die fotografische Darstellung bedeutet das: Der Raum muss und sollte auch nicht durch klare Perspektivlinien definiert oder vollstรคndig sichtbar gemacht werden. Im Gegenteil: Je stรคrker sich der Raum konstruktiv lesen lรคsst, desto mehr verliert er seine immersive Kraft. Denn perspektivische Ordnung erzeugt รœberblick โ€“ und รœberblick ist das Gegenteil von Eintauchen.

Die geometrische Immersion lebt davon, dass der Raum nicht in seiner Struktur erklรคrt, sondern in seiner Wirkung angedeutet wird. Der Bildraum oder der Sichtkegel darf eng, dunkel, flach oder unbestimmt sein. Die Decke muss nicht sichtbar sein โ€“ es genรผgt die Andeutung, dass sie da ist. Die Wand kann nur durch Schatten, Kanten oder Lichtfall erahnbar werden.

2. Immersion durch Erkenntnis โ€“ Ich bin inmitten

Hier bin ich Teil eines sozialen oder bewegten Zusammenhangs. Die Geometrie tritt in den Hintergrund, stattdessen bin ich eingebunden in ein Feld von Beziehungen oder ein lebendiges Geschehen. Ich erkenne mich selbst als Teil eines grรถรŸeren Ganzen โ€“ nicht durch Einfassung, sondern durch Teilnahme.

Beispiele: Ich befinde mich auf einem Platz in einer Menschenmenge, in einer Passage, in einem Schwarm. In der Fotografie entsteht diese Form der Immersion durch Nรคhe, Dichte, Subjektivitรคt und Atmosphรคre.

Die Immersion entsteht durch Zugehรถrigkeit. Der Mensch wird Teil des sozialen oder sinnlichen Feldes. Der Fokus liegt auf Beziehung, Prรคsenz und geteiltem Erleben. Fotografisch geht es darum eine Raumatmosphรคre zu erzeugen. Der Betrachter soll nicht wissen, wo er ist โ€“ nur, dass er โ€ždrinโ€œ ist. Die Kamera stellt nicht den Raum dar, sondern sie ist schon mittendrin.

Der Fokus liegt hier nicht auf Linienfรผhrung oder Raumtiefe, sondern auf sondern durch Anwesenheit.

3. Immersion durch Richtung โ€“ Ich bin ein Pantomime

Diese Form entsteht durch Handlungs- oder Bewegungsgleichheit mit dem Objekt. Ich bin nicht innerhalb oder inmitten, sondern befinde mich in einer parallelen Bewegung, in einer synchronen Blick- oder Laufrichtung. Es geht um Teilhabe an der Dynamik im Bild, nicht um Struktur oder Atmosphรคre. Beispiele: Ich gehe neben einer Person, fahre in die gleiche Richtung wie ein Auto, schwenke mit einem Schmetterling mit. In der Fotografie zeigt sich diese Immersion durch Mitziehen, Bewegungsunschรคrfe, Dynamik und Flow.

Die Immersion entsteht durch Synchronitรคt. Der Fotograf ist in das Geschehen integriert, ohne dessen Zentrum zu sein. Der Fokus liegt auf Richtung, Tempo und Bewegung. Dabei drรคngt sich der Gedanke an einen Pantomimen auf: Er ahmt die Bewegung eines anderen nach, folgt ihr, spiegelt sie โ€“ und wird dadurch selbst Teil der Szene, ohne je deren Ursprung zu sein. So wie der Pantomime nicht das Geschehen darstellt, sondern in dessen Rhythmus mitschwingt, so ist auch der Fotograf in der Richtungs-Immersion ein Begleiter der Bewegung โ€“ aufmerksam, reaktiv, eingebunden.

4. Immersion durch das Medium โ€“ Ich tauche ein

Diese Form von Immersion entsteht durch die dichte, fast stoffliche Prรคsenz der Luft oder des Mediums im Raum selbst. Nicht die Geometrie, nicht die Beziehung zu anderen Menschen oder Objekten, nicht die Richtung bestimmen das Gefรผhl des Eingebundenseins โ€“ sondern die Qualitรคt des Mediums, des Lichts, der Farben und der Stimmungen, die den Raum durchziehen und durchdringen.

Ich befinde mich in einem Feld aus Licht und Farbe, aus Nebel, Staub oder energetischer Dichte. Die Atmosphรคre, das Medium, der ร„ther ist nicht nur da, sondern wirkt. Sie durchdringt das Bild, trรคgt das Motiv, schafft Tiefe, ohne Raum zu konstruieren. Die Umgebung wird nicht zum Hintergrund โ€“ sie wird zum Trรคger des Moments.

Fotografisch zeigt sich diese Immersion in Bildern, die eine hohe Dichte in der Lichtverteilung oder im atmosphรคrischen Eindruck erzeugen. Nicht durch Schรคrfe oder Klarheit, sondern durch Verflรผssigung, Flimmern, Leuchten. Der Betrachter sieht nicht nur โ€“ er spรผrt das Medium, das Licht, die Farben.

Die Immersionsform entsteht durch eine atmosphรคrische Dichte โ€“ durch einen Bildraum, der nicht definiert, sondern erfรผllt ist und mich umfรผllt.

5. Immersion durch Licht und Zeit โ€“ Ich bin dabei

Diese Form von Immersion entsteht nicht durch Raum und Geometrie, Beziehung und Erkenntnis, Richtung und Synchronitรคt oder Atmosphรคre und ร„ther โ€“ sondern durch verschiedene Lichtformen und ihre Dauer.
Licht ist hier nicht nur Grundlage der Sichtbarmachung โ€“ es besitzt eine empfundene zeitliche Ausdehnung und verkรถrpert damit eine Bildwirkung, die fรผr den Moment steht, fรผr den รœbergang, fรผr Endlichkeit und Unendlichkeit, fรผr das Geschehen โ€“ und fรผr das Sein. Ein Blitz holt zum Beispiel das Motiv plรถtzlich und schlagartig, ohne Vorlauf, aus der Dunkelheit โ€“ es trรคgt den Charakter eines รœberraschungsmoments. Der Sonnenuntergang steht fรผr den Moment und zugleich fรผr die Unendlichkeit โ€“ im selben Raum, zur selben Zeit. Der Sonnenaufgang fรผr einen Neuanfang. Andere Lichtformen hingegen gleiten oder flieรŸen dahin, wirken verspielt โ€“ fast wie im Flow โ€“ und lassen die Zeit vergessen. Ein Streiflicht im Nebel zeigt nicht nur das Licht, sondern erรถffnet den Zeitraum und das Kapitel einer Entdeckungsreise. Tageslicht ist immer Jetzt. Es lรคsst keinen Zweifel an der Zeit โ€“ es ist nicht erinnernd, nicht andeutend, nicht dramatisierend. Es ist Prรคsenz pur.

Fotografisch bedeutet das: Immersion entsteht nicht allein durch das, was sichtbar ist โ€“ sondern das Licht gibt Auskunft darรผber, in welchem Zeitraum das fotografische Ereignis eingebettet ist. Der Betrachter tritt nicht in einen Raum ein, sondern in einen Zeitrahmen โ€“ getragen von der Art des Lichts. Lichtformen haben das Vermรถgen, Zeit zu formen, zu dehnen, zu stauchen, zu weiten, zu verlangsamen, zu beschleunigen โ€“ und manchmal sogar stillstehen zu lassen.

Zeitliche Immersion ist ein Eintauchen in die Zeit โ€“ als Dauer, als Ausdehnung, als Struktur des Erlebens im Raum-Zeit-Kontinuum.

Umsetzung

Es ist nun Aufgabe des Fotografen, diese Zustรคnde der Immersion nicht nur zu erkennen, sondern gestalterisch sichtbar zu machen. Denn jedes Bild ist nicht nur eine Darstellung von Raum, sondern eine Aussage darรผber, wie der Fotograf selbst zu diesem Raum steht: Ist er innerhalb oder auรŸerhalb? Ist er inmitten und bewegt sich mit oder blickt nur hin?

Die bewusste Auseinandersetzung mit Immersion verรคndert die fotografische Haltung. Sie verschiebt den Fokus weg von bloรŸer Komposition hin zur Frage nach Anteilnahme, Nรคhe, Beziehung und Bewegung.

Ein gutes Bild zeigt nicht nur, was gesehen wurde, sondern wie es erlebt wurde. Die Tiefe der Immersion entscheidet darรผber, ob das Bild bloรŸ beobachtet wird โ€“ oder ob der Betrachter selbst darin einzutauchen beginnt.

>>> Siehe auch: „Gestaltungselemente im รœbergang von perspektivischer Ordnung zur Immersion“

Aufsatz: Gestaltungselemente im รœbergang von perspektivischer Ordnung zur Immersion – Update 08.07.2025

In der Auseinandersetzung mit fotografischen Raumwirkungen wird deutlich, dass es Gestaltungsmittel gibt, die entweder strukturierend und ordnend wirken โ€“ oder den Betrachter immersiv in den Bildraum hineinziehen. Innerhalb dieses Spannungsfeldes zwischen Gesaltung, perspektivischer Ordnung und Immersion lassen sich klassische kompositorische Elemente wie die Arabeske, das Framing, die Drittelregel und die fรผhrende Linie in ihrem tieferen Wirkungszusammenhang deuten.

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Die Arabeske als Ornament der Ordnung
Die Arabeske โ€“ verstanden als verschlungene, ornamentale Struktur โ€“ dient in der bildnerischen Gestaltung traditionell der Flรคchengliederung und erzeugt dekorative Ordnung. In der Fotografie erscheint sie oft in Form von architektonischen Elementen wie Gittermustern, Zierleisten, symmetrischen Fassaden oder naturhaften Strukturen wie ร„sten oder Ranken.
Im Kontext fotografischer Raumgestaltung erfรผllt die Arabeske eine klar ordnende Funktion: Sie strukturiert das Bild als Flรคche und erhรคlt ihre Wirkung unabhรคngig vom Standort des Betrachters. Ihre รคsthetische Kraft liegt in der Prรคsenz und ornamentale Verschlungenheit, nicht in der Beziehung zum Raum. Sie schafft Struktur, nicht Nรคhe. Damit gehรถrt die Arabeske eindeutig zur Sphรคre der bildnerischen Ordnung โ€“ sie macht das Bild lesbar, aber nicht betretbar.

Das Framing als Markierung

Das Framing โ€“ also die bewusste Einrahmung eines Motivs durch ein zunรคchst untergeordnetes Bildelement wie etwa ein in der Szenerie vorhandenem Fenster oder eine Tรผr โ€“ bewirkt zweierlei: Es verstรคrkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf das Motiv und hebt zugleich die eigene Bedeutung als rahmendes Objekt an. Grob betrachtet kรถnnte man den Vorgang des Framing mit einer rechteckigen oder kreisfรถrmigen Markierung vergleichen, wie man sie nachtrรคglich mit einem Stift auf ein Foto setzt, um das Motiv zu verdeutlichen. Klar ist: Das Framing ist zunรคchst ein fotografisch festgehaltenes Bildelement wie jedes andere in dieser Szene. Erst durch die bewusste Kombination des Fotografen von Rahmen und Motiv entsteht ein visueller Kommentar, der dem Bild eine zusรคtzliche Bedeutungsebene hinzufรผgt, die aber den kontinuierlichen Fluss der Perspektive vom Vordergrund bis zum Horizont unterbricht. Das Bild verliert damit an rรคumlicher Durchgรคngigkeit โ€“ die Tiefenwirkung wird nicht verstรคrkt, sondern abgeschwรคcht. Hinzu kommt: Diese bewusste Komposition setzt eine รœbersicht und kognitive Distanz seitens des Fotografen voraus โ€“ Eigenschaften, die der immersiven Wirkung eher entgegenstehen.

Wรคhrend Immersion mit dem Gefรผhl einhergeht, in einen Raum einzutreten, verleitet das Framing den Betrachter zur Wahrnehmung eines in der Tiefe gesplitteten, also in zwei Raumhรคlften geteilten Bildraumes. Damit bewirkt Framing in gewisser Weise das Gegenteil von Immersivitรคt.
Bitte nicht falsch verstehen: Framing ist aus fotografischer Sicht ein wirkungsvolles und wunderbares Gestaltungselement โ€“ doch aus dem Blickwinkel der Immersion ist es zumindest nicht unkritisch zu betrachten..


Die „Drittelregel“ als รœbergangszone
Die Drittelregel stellvertretend fรผr eine ganze Klasse รคhnlicher Bildaufteilungen (goldener Schnitt z. B.) kann hingegen als rรคumlich wirksames Mittel interpretiert werden. Insbesondere wenn der Horizont im oberen Drittel des Bildes platziert wird, entsteht unterhalb davon eine visuelle Flรคche, die sich nicht mehr nur als Hintergrund prรคsentiert, sondern als Zone mit rรคumlicher Tiefe โ€“ als Boden, als Grund, als begehbare Flรคche. Dieser Bildbereich kann vom Betrachter nicht nur betrachtet, sondern betreten werden โ€“ zumindest in der bildlichen Vorstellung. Der Horizont markiert in diesem Fall eine Schwelle zwischen Kulisse und eigener Position.
Auch die vertikale Drittelung โ€“ etwa durch Mauern, Bรคume oder architektonische Kanten im linken oder rechten Bilddrittel โ€“ erzeugt einen รคhnlichen Effekt. Diese seitlichen Begrenzungen rahmen den Bildraum und stellen eine rรคumliche Beziehung zwischen Betrachter und Szene her. Es entsteht eine Art Tรผrrahmen-Effekt, eine Blickรถffnung โ€“ oder eine visuelle Nische, aus der heraus gesehen wird. Damit erรถffnet die Drittelregel eine Schwelle fรผr Immersion und das Bild wird betretbar: nicht so unmittelbar wie die fรผhrende Linie, aber strukturell im Bild verankert.

Die fรผhrende Linie als starker Einstieg in die Immersion
Die fรผhrende Linie schlieรŸlich ist das kraftvollste Gestaltungsmittel im รœbergang von Ordnung zur Immersion. Sie beginnt hรคufig im Vordergrund โ€“ an einer unteren oder seitlichen Bildkante โ€“ und zieht den Blick des Betrachters aktiv in die Szene hinein. Ob es sich um eine StraรŸe, ein Gelรคnder, einen Schattenverlauf oder eine Wegstruktur handelt: die Linie fungiert als visuelle Spur, die nicht nur lenkt, sondern verbindet.
In meinem Modell der Raumwahrnehmung ist die fรผhrende Linie kein bloรŸes Kompositionsmittel, sondern ein Beziehungselement: Sie รผberbrรผckt die Distanz zwischen mir als Fotograf bzw. dem Betrachter und der Szene. Sie macht das Bild begehbar โ€“ nicht durch ihre Ordnung, sondern durch ihre Richtung. Anders als die Arabeske, die das Auge tanzen lรคsst, oder die Drittelregel, die Zonen aufspannt, ist die fรผhrende Linie ein Seil. Der Blick hรคlt sich an ihr fest, tritt ein, folgt ihr. Damit markiert sie den eindeutigsten รœbergang in die immersive Fotografie.

Fazit
Arabeske, Framing, Drittelregel und fรผhrende Linie sind mehr als bloรŸe Kompositionsmittel โ€“ sie stehen fรผr unterschiedliche Beziehungsformen zwischen Betrachter und Bildraum. Die Arabeske gliedert die Flรคche und schafft visuelle Ordnung โ€“ ohne Bezug zur Raumtiefe. Das Framing lenkt die Aufmerksamkeit, markiert Stellen im Bild und strukturiert die Wahrnehmung, wirkt dabei aber eher trennend als รถffnend: Es verweist auf Raum, ohne ihn erlebbar zu machen.
Die Drittelregel schafft รœbergรคnge โ€“ sie legt horizontale und vertikale Schwellen an, an denen Immersion beginnen kann. Und die fรผhrende Linie schlieรŸlich ist das kraftvollste Gestaltungselement im รœbergang zur Immersion: Sie zieht den Blick aktiv in den Raum hinein und macht das Bild begehbar. Diese vier Elemente markieren einen gestalterischen Pfad: vom ornamentalen Denken รผber die semantische Markierung und raumรถffnende Struktur bis hin zur immersiven Einbindung. In ihrer Differenz wird sichtbar, wie Fotografie nicht nur komponiert, sondern auch verortet, lenkt und โ€“ im besten Fall โ€“ hineinzieht..

>>> Siehe auch: „Fรผnf Arten von Immersion โ€“ ein erweiterter Ansatz zur Wahrnehmung in der Fotografie“

Passion „Diffusion and Light“

Die Serie Diffusion and Light zeigt Fotografien, die mit einer abgewandelten Form des Intentional Camera Movement (ICM) entstanden sind. Besonders hervorzuheben ist, dass die Aufnahmen trotz der Bewegung (Movement) paradoxerweise sowohl prรคzise als auch verwischte Bildelemente enthalten. Diese Bildwirkung entsteht โ€“ entgegen naheliegender Vermutungen โ€“ nicht durch eine Mehrfachbelichtung, sondern innerhalb eines einzigen Belichtungsvorgangs.

Passion „Illuminationen“

Eine besondere Form der Lichtfรผhrung bildet die Serie โ€žIlluminationenโ€œ, in der ich gezielt mit Transluzenz arbeite โ€“ also mit der Eigenschaft bestimmter Materialien, Licht teilweise hindurchzulassen. Fotografiert wird in vรถlliger Dunkelheit. Blรคtter und Blรผten von Rosen und Mohn werden dabei mit einer Taschenlampe (4.800 Lumen) von hinten so intensiv beleuchtet, dass das Licht durch ihre feinen Gewebestrukturen hindurchdringt.

Durch diese Technik treten nicht nur die รคuรŸeren Konturen hervor, sondern auch innere Strukturen werden sichtbar: feine Venengeflechte, Dichteschwankungen, Farbverlรคufe. Die Blรผten erscheinen dadurch nicht als beleuchtete Objekte, sondern wirken, als wรผrden sie von innen heraus leuchten – also illuminieren.

>>>Siehe auch den Artikel zu „Gegenlicht“

Passion „Unschรคrfen

In meiner Fotografie sind Unschรคrfen zunehmend zu einem Ausdrucksmittel geworden, die ich gezielt einsetze, um Stimmungen zu erzeugen, Formen zu abstrahieren oder Bewegung sichtbar zu machen. Hier stelle ich sieben unterschiedliche Arten der Unschรคrfe vor, die ich bewusst einsetze:

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1. Fokusunschรคrfen

  1. Fokusunschรคrfe (Out of Focus)
    Das Hauptmotiv liegt bewusst auรŸerhalb der Schรคrfeebene. Es verliert seine Details, gewinnt aber an Farbigkeit, Formgefรผhl und Stimmung โ€“ ein Bild wird zur Andeutung.
  2. Bokeh (Bokeh-Shot)
    Eine groรŸe Blendenรถffnung sorgt fรผr einen weich aufgelรถsten Hintergrund. Lichtquellen erscheinen als sanfte Kreise. Diese Unschรคrfe erzeugt Tiefe, Nรคhe und eine fast meditative Wirkung.

2. Unschรคrfen durch Langzeitbelichtung
  1. Langzeitbelichtung und Bewegung (Motion Blur)
    Bewegte Elemente verwischen bei lรคngerer Belichtungszeit. Menschen, Wasser oder Lichtspuren verschwimmen โ€“ Zeit wird sichtbar.
  2. Mitzieher (Panning)
    Die Kamera folgt einem bewegten Objekt. Das Motiv bleibt vergleichsweise scharf, der Hintergrund verwischt. So entsteht Dynamik, Richtung und Tempo.
  3. Brennweitenzieher (Zoomburst)
    Wรคhrend der Belichtung wird gezoomt. Dadurch entstehen strahlenfรถrmige Linien โ€“ ein Effekt mit Tunnelwirkung, der Blick und Energie ins Zentrum lenkt.
  4. Kameragestik (ICM Intentional Camera Movement)
    Die Kamera wird wรคhrend der Belichtung bewusst bewegt โ€“ etwa geschwenkt, gekreist oder gewippt. Das Bild lรถst sich auf, wird rhythmisch, flieรŸend, malerisch.
    >>>Siehe auch die Artikel zu „ICM“, „ICM-Dementoren-Look“

3. Unschรคrfen durch Mehrfachbelichtung
  1. Mehrfachbelichtung (Multi Exposure)
    Mehrere Aufnahmen desselben Motivs werden in der Kamera รผbereinandergelegt. Kleine Verschiebungen erzeugen Unschรคrfen, Wiederholung oder รœberlagerungen โ€“ das Bild wirkt wie eine Erinnerung oder Echo.

>>>Siehe auch die Artikel zu „Ghosting“, „MultiExposure“, „X-Glazing“ oder auch „InstantMontagen“.

Passion „Ghosting

Ghosting ist eine von mir bezeichnete, experimentelle Mehrfachbelichtungstechnik, bei der mittels des Blendmodus Dark (funktioniert auch mit anderen Blendmodes) gezielt unscharfe und scharfe Bildanteile in der Kamera kombiniert werden, um dem Motiv eine geisterhafte, dunkle Kontur oder Aura zu verleihen. Das Verfahren erzeugt visuelle Dopplungen, die wie Schattenrisse oder flรผchtige Nachbilder wirken.

Passion „Framed Nature

In meinen Fotografien wรคhle ich gezielt Motive aus der Natur โ€“ etwa Bรคume, Blรคtter oder andere organische Formen โ€“ und komponiere sie so, dass sie innerhalb des Bildausschnitts eine klare und erkennbare Struktur beibehalten. Ergรคnzt wird das Bild durch einen farblich abgestimmten Rahmen, der sich an der dominierenden Farbe des Motivs orientiert und sich auf diese Weise mit dem Motiv verbindet.

So begrenzt dieser Rahmen die Natur durch eine klar gesetzte Geometrie โ€“ er schafft Ordnung, wo die Evolution zerfasert. Der Rahmen verschmilzt mit dem Motiv, wรคhrend die rechteckige Form es scheinbar idealisiert abschlieรŸt. In einer mรถbiushaften Wendung mutiert das Motiv zum Rahmen, um sich am Ende selbst einzuverleiben.

Doch der Rahmen kann nicht nur begrenzend, sondern auch umhรผllend wirken. In einer invertierten Lesart รถffnet er sich fรผr alle materielle und immaterielle Elemente โ€“ fรผr Erde als das Feste und Formgebende, fรผr Wasser als das Wandelbare, fรผr Luft als das Bewegliche, fรผr Feuer als Licht und Energie, und fรผr den ร„ther als Quintessenz und fรผnftes Element โ€“ das Unsichtbare, das alles durchdringt.

Der Rahmen wirkt nun als Hรผlle oder Membran, nicht als Grenze. Er umfasst das Motiv, verdichtet die umgebenden stofflichen und atmosphรคrischen Elemente โ€“ und formt, was sich eigentlich nicht fassen lรคsst.

Passion „Anatomien“

Die Anatomie befasst sich im medizinischen Sinne mit dem Aufbau und der Struktur von Lebewesen. รœbertragen auf Bilder beschreibt die โ€žAnatomie von Bildernโ€œ deren perspektivische Grundlagen, die auf mathematisch-geometrischen Prinzipien der Linearperspektive beruhen. Wรคhrend die grundlegenden Konstruktionen meist noch anschaulich nachvollziehbar sind, wird das Verstรคndnis mit zunehmender Komplexitรคt anspruchsvoller.

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Trotz ihres technischen Charakters besitzen diese Konstruktionen โ€“ so finde ich โ€“ eine eigene รคsthetische Qualitรคt. Mit zunehmender Einarbeitung in die Materie zeigt sich die Linearperspektive als besonders geeignet fรผr die Analyse von Architektur- und Produktfotografien.

Nachfolgend habe ich Bilder zu verschiedenen perspektivischen Darstellungen mit einem, zwei oder drei Fluchtpunkten hochgeladen. Grundsรคtzlich ist es optimal, die Bilder unbeschnitten zu analysieren, da die Bildmitte wichtige Hinweise zum Standort des Fotografen liefert, die in die perspektivische Konstruktion einflieรŸen. Aber auch die Analyse beschnittener Bilder ist mรถglich.

Falls jemand Interesse hat, darf er sich gerne bei mir melden unter „st.scheurer@gmail.com“ ๐Ÿ˜‰

Passion „MultiExposure“

Die Techniken des Long-/Multi-Exposure, oft in Kombination mit dem Intentional Camera Movement (ICM), beeindrucken mich zutiefst. Durch das รœberlagern mehrerer Bildebenen direkt in der Kamera entstehen Aufnahmen, die fast surreale Elemente enthalten und die Grenzen des Gewรถhnlichen รผberschreiten.

Die sich vermischenden Farben, die unerwarteten Texturen und Formen, die durch die bewusste Bewegung der Kamera wรคhrend der Langzeitbelichtung entstehen, bieten mir eine Vielzahl an Mรถglichkeiten zur Abstraktion. Diese Technik ermรถglicht es mir, die Dynamik des Alltags einzufangen und Szenen zu kreieren, die sowohl visuell beeindruckend als auch emotional tiefgehend sind. Es ist diese Verschmelzung von Chaos und Kontrolle, die jede Aufnahme zu einem spannenden Experiment macht.

Diese Art der Fotografie ist eine besondere Ausdrucksform fรผr mich und das Ergebnis meiner Hingabe an das Zusammenspiel von Licht, Bewegung und Perspektive.

Besonders spannend finde ich die Umsetzung dieser Techniken in der Nacht wie man an den folgenden Bildern hoffentlich sieht. Das Licht der Stadt bietet ein eindrucksvolles Ambiente fรผr Experimente mit Bewegung und Licht. Die eingefangenen Lichtspuren der stรคdtischen Lichter, erzeugen Dynamik und Energie, die in statischen Bildern nur schwer vermittelt werden kann.

Passion „Color Grading“

Color Grading ist fรผr mich ein unverzichtbares Werkzeug in der Bildbearbeitung, das mir ermรถglicht, wie im Kino Farbstimmungen zu verdeutlichen und den Look eines Bildes gezielt anzupassen, um Atmosphรคre zu vermitteln. Dabei geht es nicht nur um die รผblichen Anpassungen wie WeiรŸabgleich, Belichtung oder Kontrast, sondern darรผber hinaus, dem Bild mehr Ausdruckskraft zu verleihen. Ziel dieser Bearbeitung ist es, den Bildern eine visuell ansprechende, teils plakative Wirkung zu verleihen, รคhnlich dem bekannten Velvia-Look von Fujifilm. Diese Form des Grading verstehe ich als eigene Stilrichtung.

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Dazu nutze ich die Software Darktable, die eine Vielzahl mรคchtiger Werkzeuge (Module) bietet โ€“ darunter Farbkalibrierung, Farbbereichsanpassung, Farbbalance, Filmic, Look-Up-Tables und vieles mehr. Diese Module ermรถglichen es mir, gezielt Farben zu verรคndern. Die Auswirkungen lassen sich direkt am Bild und im Vektorskop nachverfolgen.

Im Vordergrund steht fรผr mich stets die Wahrung eines gewissen Realitรคtsbezugs โ€“ insbesondere bei Hauttรถnen. Eine unnatรผrliche Rรถtung (z.โ€ฏB. in Richtung Sonnenbrand) markiert fรผr mich die Grenze der stilistischen Aufwertung.

Der Grad der Farbintensivierung wird dabei nicht nach einem festen Schema vorgenommen, sondern orientiert sich am Ziel der Bildwirkung. Wรคhrend bei dokumentarischen Aufnahmen auf eine zurรผckhaltende oder gar keine Farbintensivierung geachtet wird, darf sie bei populรคren Prรคsentationen bewusst deutlich ausfallen.

Zu den nachfolgenden Bildern: Ausgehend von einem neutralen Bild mit natรผrlicher Beleuchtung kann ich durch gezielte Farbgebung verschiedene Atmosphรคren schaffen. Ein wรคrmeres Bild mit Betonung auf Gelb- und Orangetรถnen wirkt lebendig und einladend. Eine kรผhlere Farbpalette mit stรคrkeren Blau- und Grรผntรถnen hingegen verleiht dem Bild eine mystische, beruhigende Note. Auch eine leichte Entsรคttigung in Kombination mit kรผhlen Tรถnen kann eine melancholische, nachdenkliche Stimmung erzeugen.

Diese Vielfalt an Mรถglichkeiten macht Color Grading fรผr mich so faszinierend. Es ist wie das Malen mit Licht und Farbe, um das Bild so zu gestalten, wie es sich anfรผhlen soll. Beim Color Grading versuche ich mich klassischen Farbkonzepten anzunรคhern:

Analoges Farbschema:
Hierbei werden Farbรผbergรคnge erzeugt, mit Farben, die auf dem Farbkreis nebeneinander liegen. Dies schafft eine harmonische und beruhigende Atmosphรคre, da die Farben รคhnliche Tรถne und Sรคttigungen aufweisen.

Komplementรคres Farbschema:
Dieses Schema nutzt Farben, die sich im Farbkreis direkt gegenรผberstehen. Die resultierende hohe Kontrastierung sorgt fรผr eine dynamische, bunte und damit lebendige Wirkung.

Dyadisches Farbschema:
Bei diesem Ansatz nutze ich zwei Farben, die im Farbkreis durch eine weitere Farbe getrennt sind. Es bietet einen Balanceakt zwischen Harmonie und Kontrast und eignet sich hervorragend, um subtile Spannung zu wecken.

Passion „Gegenlicht“

Gegenlichtfotografie zeichnet sich fรผr mich dadurch aus, dass die Lichtquelle hinter dem Motiv positioniert ist und das Licht direkt in Richtung der Kamera strahlt. Dies fรผhrt dazu, dass das Motiv als Silhouette erscheint, da die Vorderseite im Schatten liegt und Details oder Texturen kaum oder nicht erkennbar sind. Der Kontrast zwischen dem dunklen Motiv und dem hellen Hintergrund ist eines der auffรคlligsten Merkmale. Das Licht selbst oder seine Streuung wird zu einem zentralen Bestandteil der Bildwirkung. Typischerweise wird Gegenlicht von mir eingesetzt, um Konturen und Umrisse hervorzuheben. Gegenlichtfotos haben eine grรถรŸere Bandbreite im Tonwertbereich, da hauptsรคchlich helle als auch dunkle Bereiche vorkommen. Mittlere Tonwerte sind fast nicht vorhanden.

>>>Siehe auch den Artikel zu „Illuminationen“

Passion „High-/Low-Key“

Low-Key-Fotografie betont dunkle Tonwerte und arbeitet mit gezielter Lichtfรผhrung, um eine dramatische und geheimnisvolle Wirkung zu erzielen. Der GroรŸteil des Bildes liegt im unteren Bereich des Tonwertspektrums, wodurch eine dunkle, reduzierte Atmosphรคre entsteht. Im Unterschied zur Gegenlichtfotografie sind die mittleren Tonwerte in einem solchen Umfang vorhanden, dass Texturen und Details gerade noch erkennbar bleiben, was die Struktur und Form des Motivs unterstreicht. Die Low-Key-Fotografie zeichnet sich fรผr mich vor allem durch ihre Lichtgestaltung aus und der Fokus liegt auf den weniger beleuchteten Bereichen. Im Gegensatz dazu nutzt die High-Key-Fotografie helle Beleuchtung und ein hohes MaรŸ an Licht, um ein sanftes Bild mit minimalen Schatten zu schaffen, indem helle Tรถne dominieren und Kontraste sanft gehalten werden. Beide Techniken spielen bewusst mit Licht und Schatten, um emotionale oder รคsthetische Wirkungen zu verstรคrken.

Nach meiner รœberzeugung gibt es zwei Ansรคtze zur Erstellung von High-Key- aber auch Low-Key-Bildern:

  1. Klassischer Ansatz: Hier werden รผberwiegend helle Objekte stark belichtet, wodurch sie noch heller wirken. Akzente entstehen vor allem durch minimale Schatten an der Grenze zur lichtabgewandten Seite der Objekte. Dieser Ansatz setzt auf die Materialstruktur und die Form der Objekte, um subtile Kontraste bzw. Akzente zu erzeugen.
  2. High-Key mit Transparenzen: Dieser Ansatz nutzt transparente oder durchscheinende Materialien, wie z. B. Glas. Die Akzentuierung erfolgt aber eher nicht durch Schatten, sondern auch durch optische Effekte wie Lichtbrechung, Reflexionen und die Transmissivitรคt des Materials. Die Akzente werden auch durch Objekte auรŸerhalb der Szenerie ermรถglicht, die durch die Lichtbrechung gerade an den Konturen der Objekte hauchdรผnn sichtbar werden.

Beide Methoden erzeugen den typischen hellen High-Key-Look, unterscheiden sich jedoch vรถllig in der Art und Weise, wie Kontraste und Akzente auftreten. Ein weiteres Merkmal ist, dass klassische High-Key-Aufnahmen auf weiches, diffuses Licht setzen, das meist von hinten oder seitlich kommt, um Schatten zu minimieren und eine gleichmรครŸige, helle Szene zu erzeugen. Bei transparenten Objekten hingegen erweist sich Gegenlicht, das durch die transparenten Materialien hindurchscheint, als geeignet.

Passion „Alignement“

Die von mir als Alignement-Methode bezeichnete fotografische Technik stellt eine alternative Mรถglichkeit dar, das Motiv in den Bildrahmen zu integrieren. Anstatt das Motiv nach traditionellen Proportionsregeln wie z. B. der Drittelregel und zumeist vertikal oder horizontal zu positionieren, orientiere ich die Kamera mittels der Alignement-Methode รผber den Bildrahmen oder dessen gedachten Linien der dynamischen Symmetrie gezielt am Motiv. So entsteht eine bewusste Verbindung zwischen Motiv und Rahmen, um eine klare und strukturierte Bildkomposition zu schaffen. Diese Art und Weise, die Kamera am Objekt auszurichten, ermรถglicht eine andere geometrische Ordnung und visuelle Struktur fรผr spezifische Darstellungen.

Wie bei den Object-Snapping-Techniken im CAD, die durch geometrische Kriterien prรคzise Verknรผpfungen ermรถglichen, bietet die Alignement-Methode eine alternative rรคumliche Anordnung. Prinzipien der Gestalttheorie wie das Gesetz der Nรคhe und das Gesetz der guten Fortsetzung wirken hier und parallele Linien โ€“ beispielsweise die Kontur des Objekts und der Bildrand โ€“ werden vom Auge als zusammengehรถrig wahrgenommen und das Motiv verbindet sich stรคrker mit dem Rahmen.

Ich setze die Alignement-Methode vorwiegend in der explorativen Fotografie ein, um neue Umgebungen kennenzulernen und mich zu orientieren โ€“ am liebsten nutze ich dafรผr mein Smartphone.

Passion „X-Glazing“

Diese von mir als „X-Glazing“ (Mehrfachverglasung) bezeichnete Fotografietechnik erzeugt durch Mehrfachbelichtung faszinierende Bilder, bei denen das gleiche Motiv in mehreren Schichten (Layern) dargestellt wird. Die Konturen und Bildebenen sind dabei leicht versetzt, รคhnlich wie bei Spiegelungen von Objekten durch mehrfach verglastes Fenster.

Passion „ICM“

ICM steht fรผr Intentional Camera Movement โ€“ also absichtliche Kamerabewegung, auch als gestische Fotografie bezeichnet. Dabei wird ein Motiv wรคhrend einer gezielten Kamerabewegung mit langer Belichtungszeit aufgenommen.

Im ICM werden klassische fotografische Strukturen wie Linien, Formen, Konturen und Schรคrfenebenen bewusst aufgelรถst. An ihre Stelle treten Farbe, Kontrast, Rhythmus und Bewegung als neue bildgestaltende Elemente. Das Bild wird dadurch nicht mehr vorrangig durch die ursprรผngliche Szene definiert, sondern durch die Spur, die die Kamera hinterlรคsst โ€“ รคhnlich wie beim Malen der Pinselstrich den Charakter eines Gemรคldes bestimmt. Die Kamera wird zum Pinsel, die Belichtungszeit zur Strichlรคnge.

Durch Techniken wie die Mehrfachbelichtung lassen sich die kreativen Mรถglichkeiten des ICM nochmals deutlich erweitern.

Mit meinen ICM-Bildern mรถchte ich vor allem Stimmungen und Emotionen beim Betrachter wecken. Die hier gezeigten Arbeiten zeigen unterschiedliche Facetten dieses Ansatzes โ€“ insbesondere in den von mir entwickelten Stilen Dark-, Gothic- und Pop-ICM.

>>> Auszug aus dem Vortrag vom 26.05.2025

Willkommen zu meinem Kurzvortrag รผber die ICM-Fotografie.

Die ICM-Fotografie โ€“ Intentional Camera Movement โ€“ ist eine auรŸergewรถhnliche und experimentelle Technik mit kรผnstlerischem Anspruch. Im Vergleich zur klassischen Fotografie wird sie jedoch nicht so stark wahrgenommen. Umso mehr freut es mich, dass ihr heute so zahlreich erschienen seid, um euch auf dieses Thema einzulassen.

Ich selbst poste regelmรครŸig Bilderserien in meinem WhatsApp-Status โ€“ meist klassische Fotografien. Diese Serien werden fast durchgรคngig vom ersten bis zum letzten Bild angeschaut. Es kommt nur selten vor, dass jemand vorzeitig abspringt. Ganz anders ist es, wenn ich eine Serie mit ICM-Bildern poste: viele meiner Follower brechen bereits nach wenigen Bildern vorzeitig ab.

Das hat mich natรผrlich beschรคftigt und mein erster Gedanke war, dass es an der Qualitรคt meiner Bilder ganz bestimmt nicht liegen kann ๐Ÿ˜€. Vielmehr scheint es am fehlenden Realitรคtsbezug zu liegen. Je realistischer ein Bild ist, desto eher wird es akzeptiert โ€“ je abstrakter und kรผnstlerischer, desto stรคrker polarisiert es.

Dieses Phรคnomen kennt man auch aus der Kunstwelt: Zeigt man Werke aus der Renaissance bis zum Impressionismus (z. B. Monets Garten / Freiburg), strรถmen die Besucher. Prรคsentiert man dagegen Kunst der Klassischen Moderne โ€“ etwa von Dadaisten, Futuristen oder Neosurrealisten โ€“ bleiben viele fern.

Ich war kรผrzlich im Zentrum Paul-Klee in Bern und bin dort auf ein Zitat gestoรŸen, das mich nachhaltig beeindruckt hat:

โ€žKunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.โ€œ โ€“ Paul Klee

Ein Satz, der fรผr mich den Kern kรผnstlerischen Schaffens trifft. Es geht darum, Dinge sichtbar zu machen, die uns im Alltag und im „alltรคglichen Wahnsinn“ verborgen bleiben.

Und genau das ist auch mein Anspruch an die ICM-Fotografie: Sie soll uns die Dinge zeigen, die bei der klassischen Fotografie weitgehend verborgen bleiben und uns eine neue Wahrnehmungsebene erschlieรŸen … [Einleitung – Ende]

Passion „ICM-Dementoren-Look“

Diese spezielle ICM-Technik, die mit einer rotierenden Gestik arbeitet, erzeugt in Verbindung mit Schatten einzigartige Verzerrungen, die sich deutlich vom รผblichen ICM-Bild unterscheiden. Da die Rotationsgeschwindigkeit im Zentrum der Bewegung null betrรคgt und zu den Bildrรคndern hin zunimmt, fรผhrt dies dazu, dass ursprรผnglich scharf abgegrenzte Schlagschatten in weiche, von der ursprรผnglichen Gestalt abweichende und tonal abgestufte Formen รผberfรผhrt werden. Kรผnstlerisch betrachtet verschmelzen auch hier Form, Bewegung und Licht zu einer neuen visuellen Realitรคt, deren optisches Zentrum durch die rotierenden und wirbelnden Muster besonders hervorgehoben wird. Fรผr spannende Trรคume, die Bilder einfach ausdrucken und im Schlafzimmer verteilen ;-))

Passion „Fluide Skulpturen und Formen“

„Fluide Skulpturen und Formen“ steht fรผr die Fotografie von Wasser und anderen Fluiden, um die vielfรคltigen Strรถmungsformen darzustellen, die entweder durch Trรคgheitskrรคfte oder, wie bei Tropfenbildern, durch Oberflรคchenspannungen bestimmt werden. Eine Besonderheit dieser Fotografie sind die teils ultrakurzen Verschlusszeiten, die es ermรถglichen, die feinen Strukturen und Details der Bewegungen klarer sichtbar zu machen.

Neuerdings favorisiere ich aber eine Technik, die Langzeitbelichtung in Kombination mit einem Blitzgerรคt nutzt, um Bewegungen von Objekten einzufrieren. Diese stroboskopische Fotografietechnik ermรถglicht es, unglaublich detaillierte Momentaufnahmen zu erfassen, wie beispielsweise die in fallenden Wassertropfen eingeschlossenen Luftblรคschen, selbst aus einer Entfernung von mindestens 80 cm. Dabei variiert die Blitzdauer meines Godox Blitzes je nach Leistung von 1/300 Sekunde bei voller Leistung (1/1) bis zu 1/20.000 Sekunde bei minimaler Leistung (1/256), was mir eine gewisse Kontrolle รผber die Lichtverhรคltnisse erlaubt.

Passion „Architekturfotografie“

Mich fasziniert die Architekturfotografie, weil sie mir die Mรถglichkeit gibt, Gebรคude, Bauwerke und Kunstwerke aus meiner eigenen Perspektive festzuhalten. Es geht mir nicht nur darum, ein Bauwerk abzubilden, sondern seine ร„sthetik und Funktionalitรคt auf meine Weise sichtbar zu machen. Proportionen, Linienfรผhrung und Licht helfen mir, Designelemente hervorzuheben und die Struktur eines Gebรคudes ins richtige Licht zu rรผcken. Besonders spannend finde ich die Arbeit mit Perspektiven, da sie die Wahrnehmung eines Gebรคudes verรคndern und seine Wirkung verstรคrken kรถnnen.

Passion „Landschaftsfotografie“

Landschaftsfotografie begeistert mich, weil sie mich zwingt, innezuhalten und den Moment bewusst wahrzunehmen. Die Weite, die Farben und das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Fรผr mich geht es dabei nur darum, die Schรถnheit der Natur festzuhalten. Jeder Ort, den ich fotografiere, wird so zu einer persรถnlichen Verbindung zwischen mir und der Landschaft โ€“ ein stiller Dialog, den ich mit meiner Kamera einfange.

Passion „Schwarz-WeiรŸ-Fotografie

Die Schwarz-WeiรŸ-Fotografie faszinierend mich auรŸerordentlich, weil sie eine bewusste Reduktion auf das Wesentliche ermรถglicht. Ohne die Ablenkung durch Farben konzentriert sich der Blick auf Formen, Kontraste, Strukturen und das Spiel von Licht und Schatten. Das macht die Bilder klarer und prรคziser, sie wirken direkter und bringen die Essenz der Szene stรคrker zur Geltung. Fรผr mich hat Schwarz-WeiรŸ etwas Zeitloses und transportieren die Motive in die Vergangenheit.

Durch den Verzicht auf Farbe werden das Licht und Schatten zu den zentralen Gestaltungsmitteln und das Zusammenspiel wirkt fรผr mich oft spannender als bei Farbfotografien.

In einer Welt, die von bunten, digitalen Bildern รผberflutet ist, empfinde ich Schwarz-WeiรŸ-Fotografie als einen Gegenpol. Sie entschleunigt, lenkt den Fokus auf das Wesentliche und vermittelt eine zeitlose Ruhe. Fรผr mich ist das eine Art Rรผckkehr zu den Ursprรผngen der Fotografie, die mich inspiriert und immer wieder aufs Neue begeistert.

Passion „Instantmontagen“

Mit „Instantmontagen“ bezeichne ich Bilder, die durch Mehrfachbelichtung und den gezielten Einsatz spezieller Blending-Techniken direkt in der Kamera entstehen. Die Bildbearbeitung spielt dabei keine wesentliche Rolle.

Passion „Daywalker“

„Daywalker“ bezeichnet die Technik, bei der Bilder mit Unterstรผtzung eines Aufhellblitzes bei Tageslicht erstellt werden. Ich stehe hier noch am Anfang und experimentiere mit den Mรถglichkeiten dieser Methode.

Passion „Menschen“

Eine meiner Leidenschaften ist es, Menschen zu fotografieren. Fรผr mich sind es die besonderen Momente, wenn Personen vollkommen in ihre Tรคtigkeit vertieft sind. Ihre natรผrliche Haltung und Gestik erzรคhlen dann Geschichten, die oft mehr ausdrรผcken als Worte. Es ist faszinierend, wie dabei ihre Freude, Offenheit und Individualitรคt in den Vordergrund treten und den Betrachter in ihren Bann ziehen. Solche authentischen Momente einzufangen sind eine wahre Freude.

Passion „Pflanzen“

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